Die Coronakrise beschleunigt die Entwicklung von Arbeitsmodelle wie dem „Home-Office“, welches den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern flexibleres Arbeiten ermöglichen soll, enorm. Das Arbeiten in den eigenen 4 Wänden ist allerdings oft mit Herausforderungen verbunden, weshalb der NÖAAB die Idee des „Dorf-Office“ geboren hat. „Als NÖAAB ist es unser Ziel, die Arbeitswelt der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mitzugestalten. Dazu gehört auch, diverse Veränderungen am Arbeitsmarkt im Blick zu behalten und konkrete Vorschläge und Konzepte vorzulegen. Mit der Einrichtung eines ‚Dorf-Office‘ können die Gemeinden auf die aktuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrer Kommune reagieren und eine attraktive Alternative zum täglichen Pendeln vor Ort schaffen“, erklärt dazu NÖAAB Landesobfrau Christiane Teschl-Hofmeister.
„Konkret geht es bei der Idee darum, dass Gemeinden den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern passende Leerflächen, die bis jetzt wenig oder gar nicht genutzt wurden, als Büroräumlichkeiten zur Verfügung stellen“, so Teschl-Hofmeister, und betont: „Für Betriebe können Überlegungen wie die des ‚Dorf-Office‘ bedeuten, dass sie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anstellen können, die aufgrund ihrer Kompetenzen optimal in das Unternehmen passen, wegen der großen Distanz zwischen Lebens- und Arbeitsort ansonsten aber eigentlich nicht in Frage kommen würden.“
„Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet das ‚Dorf-Office‘ eine große Chance. Pendlerinnen und Pendler ersparen sich viel Zeit und Kosten. Auch das Unfallrisiko wird durch weniger Zeit auf der Straße minimiert und vor allem bietet es eine größere Flexibilität. Wir hatten vor der Konferenz bereits einige interessierte Gemeinden, bei der Konferenz haben sich dann nochmal viele gemeldet. Mit einem interaktiven Tool, das wir zur Abstimmung verwendet haben, konnten wir die Einschätzung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer abfragen und dabei großes Interesse erkennen“, so NÖAAB Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Als Vortragende konnte der NÖAAB Dr. Alexandra Schmied von der renommierten Bertelsmann Stiftung, die die Studie „Co-Working im ländlichen Raum“ durchgeführt hat, sowie Christine Lechner, Geschäftsführerin von NÖ.Regional und den Präsidenten des Gemeindebundes Alfred Riedl gewinnen. „Für die Kommunen kann das ‚Dorf-Office‘ viele Vorteile bieten. Die regionale Wirtschaft wird gestärkt, die Freizeit und der Feierabend finden aktiv in den Gemeinden statt und ganz viele Junge wollen wieder zurück aufs Land. So können qualifizierte Arbeitskräfte in der Stadt arbeiten und am Land wohnen. Wichtig ist auch, dass dadurch die Dorfzentren gestärkt werden können“, so Dr. Alexandra Schmied.