Wien (OTS) – „Seit Jahren ist bekannt, dass der Bedarf an Pflegekräften in Österreich nicht allein mit einheimischem Nachwuchs gedeckt werden kann. Die Kritik von SPÖ-Vertreter Hergovich und anderen an der Ausbildung junger Vietnames:innen zu Pflegekräften in Österreich ist ideologisch getrieben und verkennt die Realität des Pflegesektors“, stellt Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, klar.
Einen wesentlichen Grund für die derzeit niedrige Attraktivität des Pflegeberufs sieht Waldhör im akuten Personalmangel: „Die ständige Mehrbelastung durch kurzfristiges Einspringen und hoher Arbeitsstress führen zu Unzufriedenheit und erschweren die Bedingungen in der Branche. Genau diesem Problem soll mit der Ausbildung junger Vietnames:innen entgegengewirkt werden. Mehr Personal bedeutet eine Entlastung für die bestehenden Pflegekräfte und eine verbesserte Versorgungssicherheit für die Bevölkerung“.
„Wir importieren keine fertigen Pflegekräfte. In Hanoi lernen junge Menschen Deutsch, bevor sie in Österreich nach unseren Standards ausgebildet werden. Natürlich verursacht die Ausbildung dieser zukünftigen Pflegekräfte Kosten. Doch leerstehende Pflegebetten und nicht ausreichend versorgte pflegebedürftige Menschen kosten die Steuerzahler:innen weitaus mehr. Der volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen dieser Maßnahme überwiegt die kurzfristigen Kosten bei weitem. Sie kann das System nachhaltig stärken und trägt dazu bei, die Pflegequalität für alle Betroffenen langfristig zu sichern“, sieht der Vorsitzende der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft in den geplanten Maßnahmen eine sinnvolle Ergänzung zur österreichischen Pflegelandschaft.