„Seit Jahren ist der Fachkräftemangel in aller Munde. Mir ist bewusst, dass viele Unternehmen jetzt nicht in die Zukunft schauen können und die fixen Zusagen für Lehrstellen heuer schwieriger sind. Mit den Förderungen des Landes und des Bundes möchte ich alle Unternehmen, die unter normalen Umständen Lehrlinge aufgenommen hätten, aufrufen, dies trotzdem zu tun. Der Fachkräftemangel wirkt sich, wenn wir jetzt zu wenig Lehrlinge anstellen, erst nach Ende der Lehrzeit, also in 3-4 Jahren aus. Diesen Mangel können wir dann aber nicht mehr so schnell aufholen. Wenn nach der Krise die Wirtschaft wieder voll durchstarten kann, werden wir jede helfende Hand und jede Fachkraft benötigen“, so gf. NÖAAB Landesobfrau Christiane Teschl-Hofmeister.
Um dieser Entwicklung gegenzusteuern und um mehr jungen Menschen eine Lehrlingsausbildung zu ermöglichen, startet das Land Niederösterreich im Herbst eine Lehrstellen-Offensive. Das Land Niederösterreich und die Landesgesundheitsagentur verdoppeln dazu die Anzahl der Lehrstellenplätze in den nächsten drei Jahren von derzeit insgesamt rund 250 auf dann 500 Plätze. Angeboten werden Lehrstellen vor allem in den Bereichen Verwaltungsassistenz, Bürokaufmann und IT. Es wird auch die Möglichkeit der Lehre mit Matura angeboten.
Außerdem sollen Betriebe die während der Krise junge Fachkräfte aufnehmen zusätzlich unterstützt werden. So gibt es für Betriebe, die junge Menschen anstellen, die heuer nach erfolgreicher Lehrabschlussprüfung aufgrund der Corona-Krise arbeitslos gemeldet sind, über drei Monate lang Einstellungsbeihilfen von bis zu 500 Euro. „Unser Ziel ist es, dass junge Menschen die bestmögliche Ausbildung erhalten. Sie sind die Fachkräfte der Zukunft, deshalb müssen wir Maßnahmen für Lehrlinge und Betriebe setzen. Betriebe erhalten daher im Rahmen der Covid-Einstellungsbeihilfe drei Monate lang bis zu 500 Euro, um junge Fachkräfte aufzunehmen. Das heißt jene Personen, die im ersten Halbjahr die Lehrabschlussprüfung absolviert haben. Gleichzeitig legen wir den Fokus auf die Ausbildung von jungen Menschen durch die Lehrlingsoffensive, die 7.000 Ausbildungsplätze umfasst“, so Landesrat Martin Eichtinger. Der Lehrling selbst erhält durch den Lehrlingsbonus 120 Euro mehr pro Monat. Der Bund bezahlt an Unternehmen, die jetzt in der Krise einen Lehrling anstellen 1000 Euro aus, behält er diesen dann bis nach der Probezeit, werden nochmal 1000 Euro ausbezahlt. Unternehmen können diese Förderung ab 1. Juli beantragen.