„Die Arbeitswelt ist im Wandel und die Gesellschaft ist als Ganzes gefordert. Durch die Digitalisierung verändern sich Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Der Bedarf an hochqualifizierte Arbeitskräfte steigt, aber die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten schon heute Seite an Seite mit Maschinen unter hohem Druck und Tempo. Mehrere Jobwechsel in einem Arbeitsleben sind keine Seltenheit mehr und ständige Erreichbarkeit verursacht Stress und Überforderung. Das alles wirkt sich auf die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus, deshalb sieht der NÖAAB als Arbeitnehmervertretung seine Aufgabe, die Veränderung zu begleiten und Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Mit Tipps für Maßnahmen zur Gesundheit am Arbeitsplatz, von gesunder Ernährung über Konfliktmanagement bis hin zu Bewegungstipps für zwischendurch, haben wir eine übersichtliche Broschüre zusammengefasst“, betonen NÖAAB-Landesobmann Wolfgang Sobotka und AK-Vizepräsident Josef Hager.
Gemeinsam die Arbeitswelt gesund halten
„Die Krankenstandstage wegen psychischer Belastung haben sich seit 1990 verdreifacht. Allen Unternehmen muss klar sein, dass sie eine Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tragen, gerade im Sinne der Leistungsfähigkeit. Doch mit dem Wandel der Arbeitswelt ändern sich auch die Anforderungen an die betriebliche Gesundheitsförderung. Von 90.000 jährlichen Pensionsanträgen sind rund die Hälfte Anträge auf Berufsunfähigkeitspensionen und der Großteil aufgrund psychischer Erkrankungen. Hier wird deutlich, dass es Handlungsbedarf gibt. Fast ein Drittel geben in aktuellen Befragungen an, dass die Digitalisierung zu einem Anstieg ihrer psychischen Belastung geführt habe. Lohnende Ansätze können flexible Arbeitszeitmodelle, selbstbestimmtes Arbeiten und die Möglichkeit für Auszeiten sein. Besonders gefordert werden auch Führungskräfte sein, die sich auf ganz neue Bedingungen einstellen werden müssen. Nicht nur die Unternehmer sind gefordert, jeder hat auch eine Eigenverantwortung für seine Gesundheit“, erklärt Sobotka.
Weiterbildungen für Führungskräfte müssen weiter forciert werden
Bei den Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz geben 7 von 10 Personen körperliche Risikofaktoren an, davon ein Drittel die Anstrengung der Augen und gut ein Viertel das Hantieren von schweren Lasten. Bei den psychischen Risikofaktoren geben bereits 4 von 10 psychische Risikofaktoren an, davon 40% Zeitdruck & Überbeanspruchung. Technologie und Ort müssen im Einklang stehen. Die Technologie verändert sich, aber es bedarf nicht nur den Arbeitsplatz, also den Ort für den Menschen, bestmöglich zu verändern. Die Führung eines zukunftsorientierten Unternehmens muss auch auf den Menschen schauen, dass er an der Arbeit Freude hat und gesund bleibt. Daher fordern wir einen modernen Arbeitnehmerschutz und mehr Flexibilität für alle. Es geht hier um eine neue Führungskultur in den Betrieben“, so Hager.
NÖAAB ist Impulsgeber für eine gesunde Arbeitswelt
Der Arbeitnehmertag ist der Startschuss für die Aktionswoche zum Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“. In allen Bezirken Niederösterreichs werden Verteilaktionen sowie Betriebsbesuche unter dem Motto „Gesund arbeiten. Gesund bleiben.“ stattfinden. Zum Thema „Betriebliche Gesundheitsförderung“ empfehlen wir die Initiative »Tut gut!«, die Sie dabei unterstützt, Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) umzusetzen. Nutzen Sie das kostenfreie Angebot und starten Sie ein BGF-Projekt in Ihrem Gemeindebetrieb!